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Muster Ideen

 

Was sind Muster ?

Muster zeugen von dem, was gelingt und sich stimmig anfühlt. Sie erlauben, das Gemeinsame in verschiedenen gelungenen Gestaltungsprozessen zu sehen und zu benennen. In ihrem Zusammenspiel helfen sie dabei, in einem schöpferischen Prozess eine lebendige Struktur zu erzeugen, wie eine Sprache, die im Zusammenwirken einzelner Wörter zu klingen beginnt (Oya 55)

Die Realität als ein Zusammenspiel von Mustern zu beschreiben, erlaubt es uns, immer wiederkehrende Problemlösungen zu identifizieren und in ihrem Aufbau aufeinander und in ihrer Beziehung miteinander darzustellen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mustersprache

OCR-fehlerbehafteter Volltext des Buches "Eine Mustersprache" von Christopher Alexander hier: https://archive.org/stream/EineMusterspracheKleineDatei/Eine_Mustersprache_kleine_Datei_djvu.txt

ein erster Zugang zu den Mustern der Klösterlichen:

"Ost" - Energien, Impulse, Ideen, Bedürfnisse, Visionen,

Bild: Es gibt Energien, das heißt menschliche Lebensprozesse, Ideen, Motivationen, Bedürfnisse, Visionen auf der einen Seite, und es gibt Gefäße die diese Energien nähren, vervollkommnen, bündeln.

"Energiemuster" ("Ost") bei sind bei Christopher Alexander (dem es um lebendige Städte, Gebäude und Konstruktionen geht und der die Methode der Mustersprachen geschaffen hat) durchaus zentraler Ausgangspunkt - zum Beispiel:

  • 26. Lebenszyklus
  • 27. Männer und Frauen
  • 40. Überall alte Menschen
  • 57. Kinder In der Stadt
  • 63. Tanzen auf der Strasse
  • 68. Spielen mit anderen Kindern
  • 75. Die Familie
  • 79. Das eigene Heim
  • 84. Teenager-Gesellschaft
  • 94. Schlafen in der Öffentlichkeit
  • 156 erfüllte Arbeit
  • 186.gemeinsames Schlafen
etc.

Das heißt, menschlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen sind genauso Muster wie die architektonischen oder institutionellen "Gefäße", auf die sie treffen.

Diese Arbeit in Hinblick aufs Klösterliche bedeutet, ganz bewusst von Lebensbedürfnissen auszugehen, die im Kloster ihre Erfüllung finden können!

Eine erste grobe Annäherung, die in der Gruppe ausgearbeitet werden wird, im folgenden angedacht:

Muster des Rückzuges

  • Leiden - Enttäuschung - Erschöpfung - Vereinzelung - Sinnlosigkeit - Depression - Burnout
  • Heilung - Kraft - Gesundheit - Sinn
  • Weiterentwicklung - Wandel

Muster der Suche

  • Zusammenhang - Kohärenz - Wahrheit
  • Wesenskern - Das Göttliche
  • Selbsterkenntnis: Schattenarbeit, Weisheit, Erkenntnis, Integration ,Ganzheit

Muster der Transformation

  • Selbsttranszendenz:
    • (Exkurs über Luzifer und Ahriman)
    • (Peirce Metaphysik der Evolution: «Zufall», «Notwendigkeit» «Liebe»)

Muster des gelingenden Lebens

  • Leben in Gemeinschaft - Respekt, Verantwortung und Liebe
  • Erfüllung einer Aufgabe in der Welt´(Vita Activa)
  • Gelebte Transzendenz (Vita contemplativa)

weitere spezifische Muster - Vorschläge

  • Nikola Winter: Kontemplative Wissenschaft: https://www.contemplativecollaboration.org/ Wolfgang Lucas, CERN
    • Es muss eine neue Umgebung geschaffen werden, die es den Wissenschafren erlaubt, aus dem Kampf um knappe Ressourcen auszubrechen und einander wirklich als kooperative Mitgestalter wahrzunehmen. Kann man vielleicht von so etwas wie der Notwendigkeitr von "Wissensklöstern" sprechen?

"West" - Strukturen, Container, Regeln

Klostergemeinschaft

Die Bedürfnisse, die die Menschen dazu bringen, "ins Kloster zu gehen", erfordern das unbedingte Zusammenwirken von Menschen. Die Gemeinschaft hat sich über eine Aufgabe konstituiert, nimmt die Einzelnen auf, definiert die Bedingungen und Regeln.

  • Organisationsstrukturen, die das Zusammenleben regeln
  • Das regelmäßige Zusammenkommen
  • Der Gesang - Mantren - Musik
  • Das freimütige Gespräch zur Konsensfindung
  • Die Aufgabenverteilung bis hin zur Leitung
  • Rituelle Feste
  • Bruder/Schwesterlichkeit

Die Klosterregel

Die Auf-Gabe oder das Charisma muss zur Selbstverständigung, zum Auftreten nach Außen, zur Umsetzung in manifeste Wirklichkeit "operationalisiert" werden, aus einer gemeinsamen Befindlichkeit entsteht ein gemeinsamer Plan. Diesem Plan verpflichten sich einzelne aus freiem Willen, um Teil der Gemeinschaft zu werden.

  • Der Aufnahmeritus
  • Die Zeitstruktur
  • Das Stillegebot
  • Klösterliche Umgangsregeln
  • Klösterliche Aufgabenverteilung, Pflichten

Das Klostergebäude

Im Gesamtkoplex des Klosters gibt es Gebäude mit einer besonderen Ausrichtung: Wirtschaftsgebäude, Privaträume für die Bewohner, Gebäude für Rituale und sakrale Handlungen. Architektur und Gestaltung dieser Räume dienen ihrer Zielsetzung.

  • Die Klosterpforte
  • Der Speisesaal
  • Die Küche
  • Werkstätten
  • Verwaltungsräume
  • Der Klostergarten
  • Die Klosterzelle
  • Die Klausur (oder die Stufen der Absonderung)
  • Die Klosterbibliothek
  • Sakrales Zentrum

Das Werk des Klosters

Nach außen ist sichtbar, dass ein Kloster den Menschen außerhalb dient. Dies zeigt sich in dem, was in dem Kloster hergestellt wird, aber auch in den Impulsen, die von dem Kloster ausgehen.

  • Hergestellte Gegenstände und Waren: Kräuter, Getränke, Kunstgegenstände, Schriften des Klosters, Lebensmittel- alles, was im Klosterladen vertrieben wird.
  • Garten und Äcker für die Selbstversorgung
  • Möbel, Skulpturen und Bilder für den Sakralbereich
  • Schriften mit der Darstellung der geistigen Arbeit im Kloster
  • Bauten (s. z.B. Fernand Pouillon: "Singende Steine", Roman)

Die Wirkung des Klosters nach außen, Vernetzung

Ein Kloster lebt in einer unmittelbaren Umgebung und in der Zusammenarbeit mit anderen Klöstern und anderen Organisationen. Daraus ergeben sich Wirkungen für einzelne Menschen als auch auf die Kultur Ihres Landes und der Umgebung.

  • Angebote für außen: Rituale, sakrale Handlungen, Beratung, Auszeiten
  • Klostercafé
  • Hostellerie- Räume für Besucher
  • Übernahme sozialer Aufgaben: Krankenhaus, Kurangebot, Seelsorge, Internat/Schule
  • Impulse für Gesellschaft und Staat: Landwirtschaftliche Initiativen, Initiierung sozialer und politischer Projekte
  • Kontakt und gemeinsame Initiativen mit Menschen aus der Umgebung
  • Gesandte in andere Länder
  • Wissenschaftliche und geistige Arbeit

Die Vernetzung der Klöster untereinander, Ordensstrukturen

Klöster mit vergleichbarer Ausrichtung schließen sich zusammen und weiten sich aus. Daraus ergeben sich Zusammenschlüsse, Orden, Eingliederungen.

  • Austausch mit anderen Klöstern
  • Zusammenkunft mit anderen Klöstern
  • Klosterregeln für alle Klöster einer bestimmten Ausrichtung
  • Unterstützung und Beratung neuer Klöster und vergleichbarer Initiativen
  • Zusammenschluss der Klöster zu Orden, Gemeinschaften, damit zusammenhängende Organisationsstrukturen
  • Eingliederung in Großstrukturen (z.B. der katholischen Kirche)

(C) Die Autoren changed: 11. Dezember 2019