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Georg Parlow

 
dieser "Regel" Entwurf ist vom Autor nur als Illustration gedacht, zur aktuellen Position des Autors siehe ** Abstract

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Familienkloster   
Mission Statement   
Die Gemeinschaft   
Grundlegende Übereinkunft   
Struktur   
Ökonomie   
Der Kreis   
Das Kloster   
Das Seniorenheim   
Die Gärtnerei   
Selbstversorgung   
Pflege bedrohten Genmaterials   
Saatgut- und Pflanzenproduktion   
Produktion von Heildrogen   
Produktion für Floristik   
Botanischer Garten   
Zucht neuer Sorten und Arten   
Versuchsanstalt für Anbaumethoden   

Familienkloster    

Transkonfessionell religiöses Gemeinwesen mit integriertem Seniorenheim

  • Mission Statement
  • Die Gemeinschaft:
    • Grundlegende Übereinkunft
      • Struktur
      • Ökonomie
      • Der Kreis
      • Entscheidungsfindung
    • Das Kloster
    • Das Seniorenheim
    • Die Gärtnerei
    • Umsetzung
    • Kontakt

Mission Statement    

Es geht uns um die Verwirklichung religiöser Werte im Alltag. Als Dienstleistung und Dienst am Nächsten bieten wir alten Menschen ein geborgenes und im Bedarfsfall betreutes Leben, das würdig und sinnvoll ist. Je nach persönlicher Neigung oder Tagesverfassung ist es dabei möglich, ein stilles, zurückgezogen-meditatives oder sozial ausgefülltes und abwechslungsreiches Leben zu führen. Dieses Modell "Integration der Generationen unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse älterer und hochempfindlicher Menschen" wird möglich durch geeignete äußere sowie innere Strukturen.

Zu den äußeren Strukturen zählen Architektur, Siedlungsplanung und Landschaftsgestaltung, zu den inneren zeit- und ortsspezifische Verhaltensregeln, Bedürfnishierarchien, Kommunikationsstrukturen, sowie gemeinschaftsfördernde Rituale.

Die Gemeinschaft    

Grundlegende Übereinkunft    

Alle Mitglieder bekennen sich zu folgenden Punkten:

Jedes Mitglied über 18 bekennt sich dazu, eine persönliche religiös-spirituelle Praxis mit regelmäßigen (ideal: täglichen) Übungen zu pflegen. Wer es nicht schafft, diese Absicht in für sich selbst befriedigender Weise umzusetzen, kann dafür Unterstützung durch Mitglieder der Gemeinschaft beanspruchen (z. B. Coaching, Kinder-Betreuung, etc.)
Wir kommen überein, regelmäßig an gemeinsamen Praktiken teilzunehmen, welche Verbundenheit (mit den anderen Mitgliedern und der Welt als Ganzes) fördern sowie das tägliche Zusammenleben auf geistige Werte und religiöse Erlangung ausrichten. Dies sind zum Beispiel regelmäßig (im Normalfall mindestens wöchentlich) gemeinsame Meditationen u/o Gebete, Bhajan, Kreistanz, Sharingrunden, Dyadenabende, oder Ähnliches, sowie periodisch (mindestens einmal im Jahr) intensive Retreats/Exerzitien oder andere interne Wochenend-Veranstaltungen.
Wir kommen überein, Interessenskonflikte zwischen Mitgliedern, welche sich nicht in wenigen Minuten informal beilegen lassen, in ritueller Form auszutragen. Besonders geeignet dafür sind Konfliktlösungs-Kreise, an denen alle Beteiligten und mindestens 1 oder 2 unbeteiligte Mitglieder teilnehmen. Wichtig sind dabei die Punkte öffentliche Austragung, viel Kontakt zwischen den Konfliktpartnern, die win:win Lösung als Zielsetzung, Offenlegung der Hintergründe (inkl. Zugrundeliegender und ausgelöster Gefühle) zu Bedürfnis und Lösungsansatz, jeder spricht von sich und dem eigenen Standpunkt, anstatt zu versuchen, den Standpunkt des/der anderen zu demontieren.
In raren Fällen, wo dies nicht in akzeptablem Zeitrahmen zu einer Einigung führt, kann der Ältestenrat als Schiedsgericht bemüht werden.
Jedes Mitglied anerkennt die Notwendigkeit, eine gewisse Anzahl an Wochenstunden (gemäß dem sich in einem Umsetzungs- und Feedback Verfahren entwickelnden Plan mit gestaffelten Stundenanzahlen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder) Gemeinschaftsdienst zu leisten. Ausnahmen auf Grund persönlicher Umstände (Behinderung, bevorstehende Prüfungen, andere Sonderbelastungen) können vorübergehend oder auf Dauer beschlossen werden. Mit Mitgliedern, die unabhängig von Gemeinschaftsunternehmungen mit externem Gelderwerb belastet sind, kann eine Vereinbarung geschlossen werden, einen Teil des Gemeinschaftsdienstes durch Geldleistung zu ersetzen.

Struktur    

Es gibt eine räumliche Trennung in einen lauten, öffentlichen Bereich ("das Tal") sowie einen stillen, abgeschlossenen Lebensbereich ("den Berg"). Zusätzlich gibt es noch die Einsiedelei ("die Wüste"). In Berg und Tal strukturieren sich die Bewohner und Bewohnerinnen in Clans von maximal 12 Erwachsenen. Eltern mit Kindern unter 18 Jahren leben ausschließlich im Tal.

Der Berg hat strengere Zeiten von Nacht- und Mittagsruhe, ist für spielende Kinder Off Limits, und wird von allen, die dort nicht wohnen oder arbeiten nur im Bedarfsfall und mit der entsprechenden Achtsamkeit betreten. Für einen Teil der erwachsenen Mitglieder ist der Berg Arbeitsplatz in Form von Versorgung der Senioren. Familien mit Kindern können am Berg einen Rückzugsraum für die Erwachsenen haben.

Es gibt eine inhaltliche Trennung der Gemeinschaft in zwei Groß-Kreise: den Kreis der Kinder und Haushälter, und den Kreis der Senioren. Jedes Mitglied, das keine minderjährigen Kinder mehr hat, kann auf eigenen Wunsch in den Kreis der Senioren überwechseln. Senioren unterstützen die Gemeinschaft mit einem regelmäßigen finanziellen Beitrag. Darüber hinaus haben sie keine Pflichten, jedoch klar definierte Rechte auf Respekt, selbstbestimmte Gestaltung ihres Wohnbereiches, Versorgung und gegebenenfalls Pflege. Aud die Entscheidungsprozessen der aktiven Clans haben sie keinen direkten Einfluss, können aber als Berater oder Beraterinnen konsultiert werden.

Neben de Senioren gibt es Gäste, Probemitglieder, Neumitglieder, Vollmitglieder und Altmitglieder. Gäste werden für maximal #?# (3) Monate im Jahr aufgenommen, und leisten einen vereinbarten Beitrag durch Geld und Arbeit. Probemitglieder haben einen ähnlichen Status wie Gäste, darüber hinaus bekommen sie eine Betreuungsperson zur Seite gestellt. Nach einer vereinbarten Probezeit kann der Antrag auf Neumitgliedschaft gestellt werden, der von mindestens #?# Mitglied(ern) unterstützt werden muss. ### Nach Zeit X (1 Jahr) als Neumitglied kann Vollmitgliedschaft beantragt werden, die von einem der Clans unterstütz werden muss. Vollmitglieder sind unkündbar. Über die Aufnahme entscheidet der Ältestenrat nach einem Hearing sämtlicher Vollmitglieder durch gemeinsame Versenkung und Gebet. Das Aufnahmeritual besteht aus 2 Teilen: der Vervollständigung der Kommunikationen mit sämtlichen anderen Vollmitgliedern (in Form von so vielen Dyaden wie nötig), und einem anschließenden, großen Fest. Vollmitglieder können als Mitglieder des Ältestenrates (Altmitglieder) vorgeschlagen werden. Über die Aufnahme in den Ältestenrat entscheidet ebendieser durch Konsens nach Gebet und gemeinsamer Versenkung.
Als zeitliche Strukturen gibt es neben der Nachtruhe (Schweigen in öffentlichen Bereichen und Zimmerlautstärke in privaten) zu erbringende Stunden an Gemeinschaftsdienst für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Auch die regelmäßig stattfindenden Übungen, Sharingrunden, Abendprogramme etc. sind hier zu nennen, ebenso wie jahreskreisliche Feste.

Ökonomie    

Die Bereitstellung einer bescheidenen und würdigen Existenz für alle Mitglieder und Senioren ist Anliegen und Verantwortung aller Beteiligten. Darunter fallen alle Subsistenztätigkeiten sowie die Beschaffung der nötigen finanziellen Mittel. Zur "bescheidenen und würdigen" Existenz zählen wir auch die Verfügungsgewalt über gewisse finanzielle Mittel. Die gemeinschaftlichen wirtschaftlichen Unternehmungen werden nach Möglichkeit so aufgebaut, dass sie sich - ebenso wie viele Subsitenztätigkeiten - mit der lockeren Beaufsichtigung von Kindern kombinieren lassen, welche diese Tätigkeiten vice versa durch Beobachtung und einfaches Mithelfen erlernen können. Zur schrittweisen Vorbereitung auf ein voll eigenverantwortliches Leben werden auch Kinder in geringem und Jugendliche in vermehrtem Maße zur Gemeinschaftsarbeit angehalten.

Ziel ist die gemeiname Ökonomie aller Vollmitglieder, weil wir keinen anderen Weg sehen, die Subsistenzbeiträge von Mitgliedern mit eingeschränktem Zugang zur Geldwirtschaft gerecht anzuerkennen. Erster Schritt ist die gemeinsame Kasse, deren Umfang vorgegeben ist durch pro-Kopf-Budgets, die neben allen Lebenshaltungskosten auch ein angemessenes Taschengeld möchlich machen.

Der Kreis    

Als wichtigste Gesprächsstruktur anerkennen wir den Kreis.

Entscheidungs- bzw. Konfliktlösungskreise sind da als wichtige Intrumentarien zu nennen. Gilt es, Entscheidungen zu treffen, welche mehr als eine Person betreffen, bzw. einen gemeinsamen Weg zu finden, läßt siche auf diese Weise meist rasch ein Konsens finden. Alle Beteiligten kommen reihum zu Wort, wo sie ihre Vorstellungen, Wünsche, Gefühle und Gedanken zum Thema darlegen können. Dies geschieht ohne Druck, ohne die Angst unterbrochen zu werden, und in einer nahezu bewertungsfreien Atmosphäre, die dadurch geschaffen wird, dass destruktive Kritik an den Standpunkten der anderen nicht zulässig ist. Dies verhindert reaktives Gesprächsverhalten weitgehend, und unterstützt Menschen, die sich schwert tun damit, in Gruppen zu sprechen. Alle Beteiligten fühlen sich ernst genommen, die zugrundeliegenden Bedürfnisse werden sichtbar, und Gruppendynamik durch Gruppenkreativität und wechselseitige Fürsorglichkeit ersetzt.

Der Sharingkreis als regelmäßiges, gemeinsames Ritual fördert sowohl die psychoemotionale Entfaltung der Einzelnen als auch den Kontak die Verbundenheit zwischen allen Mitgliedern. Eine schlichte Technik mit verblüffender Vielfalt und Tiefe. Entscheidungsfindung

Langfristige Entscheidung und grundlegende Richtungsgebung findet in einem "Ältestenrat" statt. Prominente Bedeutung kommt dabei dem gemeinsamen Gebet, dem Sharingkreis, dem gemeinsamen Lobpreis und der Versenkung zu. Der Ältestenrat besteht aus den Gründungsmitgliedern und wird erweitert durch Aufnahme vertrauenswürdiger Vollmitglieder. Über die Vertrauenswürdigkeit entscheidet der Ältestenrat im Konsens.

Laufende Aufgaben werden von kleinen Arbeitsgruppen gemanagt, die innerhalb vorgegebener Richtlinien und finanzieller Rahmen selbstständige Entscheidungen treffen und umsetzen. Die Mitglieder der einzelnen Arbeitsgruppen trefen sich auch regelmäßig zu Sharingkreisen, um das Arbeitsklima von Beziehungsverwicklungen frei zu halten. Vertreter oder Vertreterinnen der einzelnen Arbeitsgruppen treffen einander regelmäßig zu Koordinationstreffen.

Das Kloster    

Das Kloster ist integriert. Innerhalb der Gemeinschaft herrschen teilweise klösterliche Zustände, vor allem was die Qualität des Umgangs miteinander betrifft. Unterstützt von speziellen gemeinsamen Übungen und Ritualen, gemeinsamen Reflexionen über Wert und Praxis eines religiösen Alltages, sowie harmoniefördernde Konfliktbewältigung kann diese Qualität wachsen. Auch die Präsenz von alten Menschen und die immer wiederkehrendeThematisierung des Todes tragen dazu bei, der Weltlichkeit, die durch die Kinder und die Notwendigkeit der Versorgung und den Aussenkontakten entsteht, eine gewisse Transzendenz zur Seite zu stellen.

Darüber hinaus ist es mit einfachen Mitteln (z.B. farbkodierten Armschleifen) möglich, dass einzelne Menschen auch im Alltag einen meditativen Lebensstil pflegen, indem sie für gewisse Zeiträume (z. B. jeden Vormittag, bestimmte Wochentage oder über längere Zeiträume) an den üblichen sozialen Interaktionen nur beschränkt teilnehmen indem sie schweigen (eine Farbe), oder auch zusätzlich nicht angesprochen werden (andere Farbe), und trotzdem ihren täglichen Pflichten nachgehen.

Für tiefe Versenkung oder das Durchleben masssiver persönlicher Krisen bestehen zusätzliche Möglichkeiten. Am Berg gibt es auch einige Zellen, in welche sich Mitglieder vorübergehend zurückziehen können, die das dringende Bedürfnis nach Rückzug verspüren, jedoch weiter mit Mahlzeiten versorgt werden möchten. Durch ein System für Zeitaustausch werden dabei Kinderbetreuung und andere tägliche Pflichten aufgeteilt.

Für diejenigen, die völligen Rückzug wünschen, gibt es als weitere Steigerungsstufe einige Einsiedeleien in einem abgeschiedenen Teil des Anwesens ("die Wüste"). Wochen- oder monatelanger Rückzug ohne Kontakt sind dort möglich durch Selbstversorger-Gärten, kleine Küchen und periodische Anlieferung von Grundnahrungsmittlen und Brennmaterial durch ein Schleusensystem, das keinen persönlchen Kontakt erfordert. Völlig unbeobachtet und ohne selbst etwas von den Aktivitäten anderer Menschen zu bemerken, können sich dort ältere Mitglieder der Gemeinschaft vorübergehend oder auf Dauer ganz vom sozialen Leben und der Komplexität des modernen Lebens zurückziehen.

Das Seniorenheim    

Das Seniorenheim ist eine virtuelle und rechtliche Struktur, doch seine räumlichen und personellen Grenzen zur restlichen Gemeinschaft sind fließend. Wer ins Seniorenheim aufgenommen wird zahlt in der Regel einen vereinbarten monatlichen Beitrag im Austausch gegen Unterkunft und Versorgung mit Essen, Wärme und einer funktionierenden Infrastruktur, sowie dem Maß an Pflege, das "innerhalb der Familie" abgewickelt werden kann. Über diese grundlegenden Dienste besteht ein Vertrag, in dem auch das Recht auf Ruhe und das Selbstbestimmungsrecht im Zusammenhang mit Dingen wie Zimmergestaltung, Zimmerwechsel, Diät, ärztlichen Interventionen, etc. festgelegt sind.

Bezüglich der sozialen Aspekte hat jedes Senior-Mitglied die freie Wahl, entweder als Vollmitglied die Gemeinschaft gemäß der "grundlegenden Übereinkunft" mit zu tragen, oder sich ein Leben ohne formale Verpflichtungen zu gestalten, im "Tal" oder am "Berg" zu wohnen, sich als Opa oder Oma in einen Clan mit Kindern zu integrieren oder auch nicht.

Zur Gestaltung des Lebens wird außer der familiären Einbindung und den Angeboten zu persönlichem Wachstum und religiöser Entwicklung eine spezielle Gärtnerei als Struktur geboten. Die Vermehrung und die Saatgutproduktion von schwierigen u/o bedrohten Gemüsen, Zucht neuer Sorten und Arten, sowie Versuche mit neuen Anbaumethoden eignen sich besonders für ältere Menschen, weil dort Genauigkeit, Verlässlichkeit, Dokumentation, Geduld und Beharrlichkeit besonders wichtige Qualitäten darstellen, die sich erfahrungsgemäß vor allem bei älteren Gärtner und Gärtnerinnen finden.

Die Gärtnerei    

    • Allgemeines
    • Selbstversorgung
    • Pflege bedrohten Genmaterials
    • Saatgut- und Pflanzenproduktion
    • Produktion von Heilpflanzen
    • Produktion für Floristik
    • Botanische Sammlung
    • Zucht neuer Sorten und Arten
    • Entwicklung neuer Anbaumethoden
Für verschiedene Aspekte stellt die Gärtnerei ein wichtiges multifunktionelles Element dar. Gärtnerische Arbeit bietet sich an dafür, das Sinnvolle mit dem Kontemplativen zu verbinden. Speziell Pflanzenanzucht und -vermehrung, Saatgutproduktion, und das Durchführen von Anbauversuchen erfodert weniger Körperkraft und -ausdauer, als vielmehr Achtsamkeit, Geduld, Beharrlichkeit, Beobachtungsgabe und vor allem viel Liebe zur Sache. Während die Produktion von Obst und Gemüse gut in Bereichen des Gartens durchgeführt werden kann, in dem gemeinsame Arbeit und Kommunikation ebenso Platz haben wie das Lernen und Spielen von Kindern, so sind Versuchs- und Vermehrungsflächen sowie entsprechende Gewächshäuser naturgemäß Bereiche, in denen Konzentration, vermehrte Achtsamkeit, die Notwendigkeit von exakter Beschilderung und Dokumentation, etc. eine andere, viel ruhigere Stimmung bedingen, und dadurch prädestiniert sind als Aufgabenbereich von älteren und intensiv meditierenden Menschen. Viele Bereiche der Gärtnerei lassen sich auch gut und sinnvoll mit Kleinviehaltung (speziell Geflügel) kombinieren.

Selbstversorgung    

Die Produktion von Obst, Gemüse und Getreide in bestmöglichster Qualität für den Eigenbedarf ist sicherlich eine vordringliche Aufgabe der Gärtnerei. Biologische Anbaumethoden, die Verwendung alter, geschmack- und inhaltsvoller Sorten und erntefrische Verarbeitung können einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit aller Mitglieder leisten. Darüber hinaus tragen blühende und zierende Pflanzen sowie eine ästhetische Gestaltung der Freiräum zum Wohlbefinden und der Freunde der Bewohner und Besucher bei.

Pflege bedrohten Genmaterials    

Viele alte Nutzpflanzen-Sorten mit besten Eigenschaften was Geschmack und Inhaltsstoffe, und oft auch Flächenertrag unter Hausgartenbedingungen betrifft, entsprechen nicht den Anforderungen von Handel und Transportwesen, und sind deshalb am verschwinden. Solche Sorten, aber auch so manche alte Bauerngartenblumen, brauchen Menschen, die sich ihrer annehmen, sie erhalten, pflegen, vermehren, und das Genmaterial anderen Gärtnern, Züchtern und Forschern zur Verfügung stellen. (Kooperation mit dem Verein Arche Noah besteht.)

Saatgut- und Pflanzenproduktion    

Produktion von Saatgut vieler alter und ausgefallener Arten und Sorten ist aufwendig und wird ausschließlich von Liebhabern durchgeführt, was dazu führt, dass die Nachfrage fast ständig das Angebot übersteigt. Diese Produktion ist zwar keine nennenswerte Einnahmequelle (Handelsverbote), aber sicherlich kostendeckend und höchst sinnvoll. Im biologischen Landbau müsste laut EU-Verordnung ausschließlich biologisch produziertes Saatgut verwendet werden, doch diese Verordnung wird nicht exekutiert, weil nicht genügend biologisches Saatgut zur Verfügung steht. Dieses ebenfalls sehr sinnvolle Betätigungsfeld ist nicht ganz so abwechslungsreich, aber bei ausreichenden Anbauflächen und Interesse sind noch oben hin keine Grenzen abzusehen, und die erzielbaren preise sind besser.

Produktion von Heildrogen    

Die Alternativmedizin greift vermehrt auf pflanzliche Heildrogen zurück, auch mit der zunehmenden Verbreitung der TCM steigt der Bedarf an ausgefallenen Kräutern. Viele von ihnen lassen sich in unseren Breiten kultivieren, was sie entweder überhaupt erst verfügbar macht, oder aber die in China gelegenen Wildbestände schont. Produktion von bei uns weitgehend unbekannten Pflanzen erfordert oft viel Einfühlungsvermögen und Erfahrung.

Produktion für Floristik    

Material für die exquisite Floristik sowie Ausgefallenes für Trockengestecke erzielen oft beste Preise. Zudem macht die Arbeit mit Zierpflanzen vielen Menschen mehr Spass als die mit Nutzpflanzen.

Botanischer Garten    

Viele übliche und unübliche Stauden, Sträucher und Bäume werden in den grünen Lebensbereichen aber auch in einem eigens dafür reservierten parkartigen Areal gepflanzt. Sorgfältige Dokumentation und korrekte Beschilderung machen daraus ein didaktisches Werkzeug für Besucher und Seminare. Werden geerntete Samen über ein Index Seminum zum akademischen Austausch angeboten, eröffnen sich dadurch die genetischen Ressourcen hunderter Botanischer Gärten in der ganzen Welt.

Zucht neuer Sorten und Arten    

Der allergrößte Teil des Aufwands für Pflanzenzucht und -forschung fließt heute in Bereiche, die dem großflächigen Anbau dienen bzw. den Einsatz von Agrarchemie erfordern, die für die hungernden Massen unerschwinglich sind. Auch wenn es dieMenschen im reichen Norden nicht spüren und internationale Organisationen es oft zu ignorieren scheinen, so ist doch das Überleben durch Subsistenzgärtnerei nach wie vor das vordringlichste Anliegen von vielen Millionen wenn nicht Milliarden von Menschen. Die Menge und Qualität der Nährstoffversorgung dieser Menschen hängt oft von den Möglichkeiten der gärtnernden Familienerhalter und -erhalterinnen ab, für deren Bedürfnisse sehr wenig getan wird.

Eine Reihe von wichtigen einjährigen Nahrungspflanzen haben nahe verwandt mehrjährige Pflanzen, aus deren Kreuzungen sich möglicherweise neue mehrjährige Kulturpflanzen züchten lassen. Viele mehrjährige Wildgemüse bieten sich an, durch gezielte Selektion als Kulturgemüse zu dienen. Mit solchen Pflanzen ließe sich eine gewisse Ernährungssicherheit für viele Subsistenzgärtner und -gärtnerinnen erreichen. Die Entwiclungs solcher Nahrungspflanzen liegt sicherlich nicht im Interesse der profit- und monopolorienterten Saatgutfrmen, und ist sehr aufwändig. Wir sind motiviert, uns in diesem Bereich mit aktiver Unterstützung von gärtnernden Senioren zu engagieren.

Versuchsanstalt für Anbaumethoden    

Ähnliches wie für die Wichtigkeit der im letzten Punkt genannten Pflanzen gilt auch für die Entwicklung von nachhaltigen und arbeitsextensiven Anbaumethoden (Bonfils, Gemenge, Gilden, Streifenanbau, etc.), sowohl für einjährige wie auch für mehrjährige Pflanzen. Die Entwicklung solcher Methoden erfordert jahrelangen Versuchsanbau mit akribischer Dokumentation, teilweise Laboruntersuchungen, sowie die Auswertung dieser Aufzeichungen für einen laufenden Feedback Prozess. Ein erfreuliches Nebenprodukt dieser Versuche ist, dass ein Großteil der solcherart produzierten Früchte in die Selbstversorgung der Gemeinschaft einfließen kann.


Der Ort

Umsetzung

Sozial

Wir suchen Mitglieder - regelmäßige Treffen (Kreise, wer bin ich), via www, zeitungen, Aussendung, Gemeinschaftsfindungstreffen.

Materiell

Startfinanzierung

    • Ethisches Investment (Immobilie)
    • Beteiligung von Senioren
    • Förderungen
      • (Verlustbeteiligungs-Modell konstruieren)
Laufende Einkünfte

    • Monatsbeiträge der Senioren
    • Bildungs- und Unterstützungsangebot nach außen
    • Seminarlogistik für andere GruppenleiterInnen
    • Publikationen
    • Gärtnerei: Saatgut, Jungpflanzen, Floristikmaterial, Heilkräuter, Gartenplanung und -gestaltung, Führungen,
    • Selbstversorgung mit Nahrung und anderen Rohstoffen.
Bei Interesse: nimm Kontakt auf!

georg@parlow.at

+43-(0)1-8899344

(C) Die Autoren changed: 15. Juni 2012