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Lebendigkeitswissenschaft siehe jetzt auch: http://www.lebendigkeitswissenschaft.org/wiki.cgi?action=home Materialsammlung für die Facebook-Gruppe Lebendigkeitswissenschaft Seit Anfang 2014 gibt es eine Facebook-Gruppe ''Lebendigkeitswissenschaft''. Da die übersichtliche Anordnungung von größeren Informationensmengen auf Facebook nicht besonders unterstützt wird, verwenden wir diese Seiten hier im Theoriekultur-Wiki. Kommentare bitte im Facebook hinterlassen, wir werden sie hier einpflegen! Alternativ für Facebook-Verweigerer: Lebendigkeitswissenschaft/Diskussion Was wird man in Zukunft hier finden:
Zum Begriff "Lebendigkeit" und zum Programm von "Lebendigkeitswissenschaft"(Helmut Leitner / Franz Nahrada) Christopher Alexander hat in seinen Werken "A Pattern Language" und "The Timeless Way of Building" die Forschungsfrage gestellt und beantwortet, was die besondere Qualität von bedeutenden Gebäuden, Kulturlandschaften und Städten ausmacht (in unserem heutigen Verständnis: was sie lebendig macht). Er nannte das zunächst "Quality without A Name", in seinen späteren Büchern spricht er von "Quality of Living Systems". Das Ringen um einen englischen Ausdruck für das erkannte Phänomen beruhte darauf, dass die Englische Sprache kein Äquivalent zu "Lebendigkeit" besitzt. Das deutsche Wort Lebendigkeit drückt genau das aus, was Alexander immer meint: eine nichtbiologsche Lebendigkeit wie es unserem Verständnis von einer lebendigen Stadt, einer lebendigen Veranstaltung, einer lebendigen Demokratie, einer lebendigen Beziehung, einem lebendigen Unterricht, einer lebendigen Gemeinschaft - und so weiter und so fort - entspricht. "Lebendigkeit" ist somit eine subjektive Wahrnehmung, der, so die Hypothese, objektive Strukturen und Eigenschaften, die in diesen verschiedensten Gegenstandsbereichen immer wiederkehren, zugrundeliegen. In seinem Buch "The Nature of Order" ist Alexander dieser Frage nach gemeinsamen Struktureigenschaften nachgegangen, und er hat tatsächlich 15 solche Struktureigenschaften identifiziert. Dies dient als ein Ausgangspunkt, um in die einzelnen Disziplinen zurückzukehren und aus der Fragestellung nach der lebendigen Form und Gestaltung nicht nur den jeweiligen Gegenstandsbereich besser zu verstehen, vor allem jene Fragen, die traditionellerweise in Residualkategorien wie "Komplexität" verschwunden sind. Ebenso bedeutend ist es, das die Wissenschaft ständig begleitende Theorie - Praxis - Problem zu lösen. Diese Problem erscheint als ein Problem der Rückname von Distanzierungen. Der Architekturtheoretiker Alexander distanziert sich nicht vom tradierten Architekturbestand, sondern erforscht ihn wertschätzend, um den profunden Erfahrungskern in der Praxis weiterzuführen. Er distanziert sich nicht von der Natur, sondern analysiert die Parallelen. Alexander baut im Slum mit den Menschen, als Pionier des partizipativen Wohnbaus, und distanziert sich nicht von den sozialen Verhältnissen an den Zeichentisch. Er sagt uns, dass der Gestalter nur so, in der Arbeit mit den Menschen und mit beiden Beinen am Boden die realen Situation spürend, bestmögliche Gestaltung bewirken kann. Dies verpflichtet den Lebendigkeitstheoretiker, auch immer gleichzeitig Praktiker zu sein. Dies bedeutet umgekehrt nicht, dass Lebendigkeitswissenschafter grundlos Partei ergreifen für die Realität, wie sie gerade ist. Bekanntlich ist Alexander einer der schärfsten Kritiker der zeitgenössischen Architektur und von dieser distanziert. Dies ist kein Widerspruch: Realität, gerade auch die menschgemachte, besteht ja zumeist aus einer Fülle von möglichen Ausprägungen und Formen, und gerade der mitlebende, mitfühlende Standpunkt, gerade die empathische Grundhaltung des Lebendigkeitsswissenschafters macht ihn besonders empfindlich und klarsichtig für Disharmonien, Gegensätze und Blockaden. Es gibt auch das, was in Anschluss an Alexander "Anti-Muster" genant wird, suboptimale Existenzformen und Ausprägungen des Miteinander, Ausbeutungs- und Destruktionsbeziehungen. Aber auch hier tendiert die Lebendigkeitswissenschaft dazu, nicht irgendwelchen isolierten Entitäten die Schuld am Nichtfunktionieren an sich gelingensollender Prozesse zu geben, sondern eher das Arrangement, die Konstellation der Phänomene zu betrachten. Im Vordergrund steht immer die Analyse des Zusammenspiels, und dies nicht aus der Idee eines vorgängig harmonischen Systembegriffs (wie ihn etwa die Soziologie schon frühzeitig entwickelte), sondern aus der Resonanz eben ganz verschiednartiger, doch aufeinander angewiesener Elemente eines Prozesses, die durch die spezifische Beschaffenheit dieser Elemente (und das meint "Muster" im speziellen) möglich ist. Solche Resonanzprozesse sind in der Regel Resultate unzähliger evolutiver Iterationen, die verstanden werden müssen. Doch auch die Evolution kann sich in Sackgassen verfangen oder in solche getrieben werden, das ist geradezu eines ihrer konstitutiven Grundmerkmale. Diese und andere Grundhaltungen machen die Lebendigkeitswissenschaft zu einer Wissenschaft, die nicht wertfrei, sondern werthaltig und wertevertretend ist. Mit der Lebendigkeit steht das Leben und seine Unterstützung im Mittelpunkt des Interesses. Hier führt kein Weg an einer Gemeinwohl-Orierentierung vorbei. Es gibt keinen echte Partizipation ohne das Teilen von Wissen und die Grundhaltung, den beteiligten Menschen Emanzipation und Autonomie zuzusprechen. Das fundamentale Verhältnis des ich/Selbst zum Anderen/Fremden wird aus einer Kategorien-verursachten Differenz zu einer Muster-begründeten Verbundenheit in einer gemeinsamen archetypischen Entwicklung/Entfaltungs/Gestaltungs-Situation, in der es Grenzziehungen zu Gunsten des gemeinsamen Sinns aufzuheben gilt. Die Erkenntnis der Notwendigkeit einer "Lebendigkeitswissenschaft" drückt sich in vielerlei parallelen Entwicklungen aus, unter anderem in der Idee, das was Christopher Alexander durchaus unvollständig am Beispiel der Architektur fortgeführt hat, und was dann im Bereich der Softwareentwicklung zu einem Durchbruch geführt hat, nämlich die Auffassung des "inneren Bandes" der tiefgründigen Verbundenheit, der untersuchten Realitäten als Zusammenspiel von Mustern, auch in andere Wissenschaften zu tragen. Die Entwicklung von Mustersprachen, ihre Verschriftlichung, gemeinsame Ausarbeitung und Bewusstmachung als offenes Kulturgut das allen gehört, ist daher ein integraler Bestandteil von Lebendigkeitswissenschaft. Wir stehen mit unseren Fragen dennoch am Anfang einer langen Entwicklung. Die Lebendigkeitswissenschaft will da ansetzen und fortsetzen, wo die traditionelle Systemtheorie mit Bildern von Selbstorganisation, kybernetischer Steuerung, Autopoiesis und Systemstabilität verharrt. Die Dynamik der Veränderung und die Vielfalt ud Komplexität der Situationen ist kein Problem für die Lebendigkeitswissenschaft, sondern ihr selbstverständlicher wesentlicher Grundstoff, quasi ihr Energieträger. Wir sehen bereit jetzt, dass wir mit generischen Mustern und Prozessen sehr nahe am Verständnis der Gegenstände und Systeme sind und ihren komplexen Aufbau, ihr Verhalten und ihre Natur besser begreifen können, doch muss diese forscherische Einsicht und Zuversicht zum demonstrierbaren Wissensbestand vorangetrieben werden.
Wir stellen uns durchaus selbstkritische Fragen wie...Was unterscheidet die Lebendigkeitswissenschaft von der Naturwissenschaft?In verkürzter Darstellung: Die Naturwissenschaft hat den Anspruch, die Gesetzmäßigkeiten der Natur zu erforschen und in Form von Hypthesen bzw. Theorien (früher sagte man dazu 'Naturgesetze') darzustellen. Die Methode der naturwissenschaftlchen Forschung ist das reproduzierbare Experiment. Das Ziel ist die Vorhersagbarkeit von Abläufen, schlechthin Vorhersage der Zukunft (damit auch die Kontrolle der Zukunft). Das grundlegende Paradigma ist die Kausalität (Aristoteles: causa effiziens), die diese Vorhersagen oder Prognosen ermöglicht. Die Arbeitshypothese der Naturwissenschaft ist die universelle Vorhersagbarkeit der gesamten Welt auf Grund präziser Kenntnis des Istzustandes und aller kausalen Zusammenhängen. Das fundamentale Modell ist die Maschine. Das Universum erscheint in dieser Denkweise als komplexes Uhrwerk, der Menschen erscheint als Bio-Roboter und seines Gehirnes als neuro-physiologischer Computers. Die idealtypische Anwendung der Naturwissenschaft ist der Bau von Maschinen.
Zusammengefasst: Naturwissenschaft und Lebendigkeitswissenschaft gehen von verschiedenen Phänomenen aus, haben verschiedene Grundparadigmen, Arbeitshypothesen und Methoden. Manche sehen diese Gegensätzlichkeit polarisierend. Man kann sie aber auch als zwei Seiten einer Medaille begreifen, die einander ergänzen. Zusatz (FN): Keine Freiheit ohne Notwendigkeit; Gestaltungsoptionen stünden uns in einer vollkommen kontingenten Welt nicht zur Verfügung.
Wie wird in der Lebendigkeitswissenschaft geforscht? Was und wie wird publiziert?Die Lebendigkeitswissenschaft arbeitet anwendungsbezogen in Gebieten (z. B. Architektur, Softwareentwicklung, Pädagogik ...) an konkreten Gestaltungsaufgaben oder Kontexten (z. B. Stadtentwicklung, Die Absicherung von Systemen, Das Gestalten von e-Portfolios), die zur Ausarbeitung von Mustern bzw. Mustersprachen führen. Parallel zu diesen anwendungsbezogenen Arbeiten gibt es Forschung an den transdiziplinären Prinzipien, also dem Bestand an Begriffen, Struktur- und Prozess-Wissen, Standards der Muster- und Mustersprachen-Beschreibungen und Haltungen, denen eine transdiziplinäre Gültigkeit zugeschrieben wird. Meist wird das unter dem Kürzel Mustertheorie zusammengefasst. Haben die Arbeiten größeren Umfang, dann werden sie derzeit vorwiegend als akademische Arbeiten (Masterarbeiten, Dissertationen) oder als Bücher veröffentlicht. Kleinere Arbeiten erscheinen, mangels eigener Journale, entweder informell online oder als Vorträge und Beiträge zu internationalen Konferenzen in entsprechenden Sammelbänden (Proceedings). Die nächsten naheliegenden Publikationsmöglichkeiten kommen im Herbst 2014 als Sammelband zum Workshop "Eigenschaften lebendiger Strukturen", und im Rahmen der PURPLSOC Konferenz im Juli 2015. Der Call for Papers erfolgt für beide Veranstaltung im Frühjahr 2014, also in nächster Zukunft.
Ist da genug Substanz für eine eigene Wissenschaft?Das kann kaum bezweifelt werden. Alleine der Softwareentwicklung sind in den letzten 15 Jahren über 60 internationale Konferenzen abgehalten: ca. 3000-5000 Muster in etwa 500 Mustersprachen beschrieben und gesammelt; an die hundert Bücher wurden geschrieben. Betrachtet man das gesamte Feld komplexer und gestalterischer Systeme (z.B. Muster der Regionalentwicklung, Muster der Yazz-Improvisation, Muster der Demokratieentwicklung, Muster der Unterrichtsgestaltung, Muster der Unternehmensorganisation, Muster des gewaltlosen Widerstandes, Muster des kreativen Schreibens, Muster der Commons-Bewegung, Muster des Klimaschutzes, Muster der Nachhaltigkeit, ...) so findet man sich in einem enzyklopädischen Programm, das geschätzt mindestens 500.000 Muster in 30.000 Mustersprachen umfasst. Viele Jahrzehnte werden notwendig sein, um all diese Felder wissenschaftlich zu erforschen. Es ist keine Frage, dass es sich um gesellschaftlich und wirtschaftlich relevante Anwendungen, und um wissenschaftlich fruchtbare Fragestellungen handelt.
Ist der Anspruch auf eine eigenen Wissenschaftsdisziplin nicht überzogen?Man kann natürlich die Vorstellung einer Einheit aller Wissenschaft zugrunde legen, die im Kern von der akademischen Community an den Universitäten gepflegt wird. Diesem Bild folgend, bräuchte sich die Lebendigkeitswissenschaft nur verstreut in den entsprechenden Fachgebieten zu etablieren und durchzusetzen. Die Erfahrungen der letzten 30 Jahre zeigen aber, im Einklang mit Thomas Kuhn's Erkenntnissen über die Rolle von wissenschaftlichen Paradigmen und den Problemen bei der Etablierung neuer Paradigmen, dass die gewohnte traditionellen Erklärungs-Modelle der Fachwissenschaften ein großes Beharrungsvermögen haben. Und zwar zu Recht, weil die Fachdisziplinen einen jahrzehnte- oder jahrhundertelangen Vorsprung in der Spezialisierung ihrer Bebobachtungsverfahren und Fachvokabularien und Modelle haben. Es ist kein Zufall, dass das Muster-Paradigma in der Architektur - mit ihren alten Traditionen und modernen Schulbildungen - noch nicht angekommen ist, während es in der Softwareentwicklung - im Leidensdruck explodierender Komplexität und ohne solche Denk-Traditionen - unverzüglich zum Mainstream wurde. Es scheint deshalb nur logisch konsequent, diese wissenschaftliche Methode in Form eines eigenen Wissenschaftsbereich aufzusetzen, und damit von den unmittelbaren Konflikten in den traditionellen Fachdisziplinen frei zu spielen. Damit kann konfliktarm geforscht werden. Der transdisziplinäre Charakter und die Leistungsfähigeit in einzelnen Anwendungsfeldern wird deutlicher sichtbar, und speziell für junge Forscher attraktiv, und damit für den Paradigmenwechsel wirksam. Wenn aber andererseits einzelne Forscher oder Institute an bestehenden Universitäten das Muster-Paradigma aufgreifen und für sich nutzbar machen, ist nichts dagegen einzuwenden. Inter-Disziplinarität und Trans-Disziplinarität ist eine lange bestehende Forderung, die sowohl von außen an die Universitäten herangetragen, als auch innerhalb der Universiäten propagiert wird.
Was unterscheidet die Lebendigkeitswissenschaft von den Geisteswissenschaften?Die Unterschiede zu den Geisteswissenschaften sind schwerer festzumachen als bei den Naturwissenschaften, weil die Geisteswissenschaften weniger klar und einheitlich verfasst sind. Die einzelnen Disziplinen der Geisteswissenschaften nehmen in Anspruch, ihre erkentnistheoretischen und methodischen Grundlagen fachspezifisch festzulegen, und auch die Frage, welche Disziplinen in die Geisteswissenschaften (oder die entsprechenden Humanities des angloamerikanischen Raumes) integriert sind, z. B. die Medizin oder Teile der Kunst oder Theologie; all das hängt stark von nationalen und lokalen Universitätstraditionen ab. Nach diesem Disclaimer ist aber doch festzustellen, dass es einen gemeinsamen Kern der Geisteswissenschaften bzw. Humanities gibt, der sich einerseits aus den westlichen griechisch-lateinischen Wurzeln unserer Kultur (im Kern den Werken von Plato und Aristoteles) und andererseits der Bewegung der Aufklärung (festgemacht an Protagonisten wie Kant und Descartes) ergibt. Man kann eine Tradition darstellen, die sich am Denken in Kategorien orientiert: Entitäten werden über Eigenschaften und Art-erzeugende Differenzen in kategorialen Taxonomien geordnet, auf welche dann die Aristotelische Logik aufsetzen kann. Es ist wichtig zu sehen, wie sehr Kategorien und Logik sich gegenseitig bedingen. Auch wenn sich die Geisteswissenschaft nicht auf Kategorien und Logik reduzieren lassen, so ist das doch eine Kernbestand des Denken, der über die Universitäten hinaus das gesamte westliche Denken durchdringt, und wahrscheinlich - gemeinsam mit und grundlegend für die Naturwissenschaft - für den Erfolg der westlichen Welt in den letzten Jahrhunderten verantwortlich ist. Die Lebendigkeitswissenschaft organisiert Entitäten in generischen Mustern (nicht in Arten bzw. Kategorien). Die Muster werden durch Verbundenheiten (nicht Differenzen) charakterisiert. Daraus erfolgt eine Logik bzw. Rationalität der Verbundenheit (statt der Aristotelischen Logik, die auf Differenzen beruht). Auf den Punkt gebracht: Die Geisteswissenschaft legt - wie unser westliches Denken - ein Differenzen-Denken zugrunde, die Lebendigkeitswissenschaft basiert auf einem Verbundenheits-Denken. Nun darf man sich das nicht so vorstellen, als würde damit alles in Frage gestellt. Die wesentlichen Fakten und Aspekte sind bekannt und bleiben die gleichen. Aber durch die geänderte Anordnung und Priorisierung von Fakten und Aspekten entsteht eine grundsätzlich andere Perspektive. So findet man in manchen geisteswissenschaftlichen Disziplinen Überlappungen (Teilmengen) von Alexander'schem Denken, z. B. im Action Research, ohne dass aber dort jeweils die Generalität der Prinzipien für andere Disziplinen sichtbar wird, oder der Ansatz einer gemeinsamen Terminologie gefunden wurde.
Wird das Gebiet des Lebendigen nicht von der Systemtheorie abgedeckt?Diese Frage wird dadurch verkompliziert, dass es nicht eine Systemtheorie, sondern ein Dutzend verschiedener systemtheoretischer Schulen (Kybernetik, General Systems Theory, Luhmann'sche Systemtheorie, etc.) gibt. Diese Schulen pflegen zwar einen gewissen Bestand an Begriffen und Systemvorstellungen, haben sich aber nicht auf ein gemeinsames Fachgebiet verständigt. Gemeinsam ist ihnen aber, dass sie Modelle von geschlossenen bzw. offenen Systemen betrachten und die Vorgänge im Bezug auf den Systemerhalt, also Regelung und Selbstorganisation, Reproduktion, Resilienz gegen Störungen, usw. wobei das Ziel sich im wesentlichen an naturwissenschaftlichen Visionen eines Auffindens allgemeiner, möglichst mathematisch formulierbarer, kausaler Gesetzmäßigkeiten orientiert. Aus den oben im Bezug auf anderen Fragen gegebenen Charakterisierung von Lebendigkeitswissenschaft ergibt sich, dass zwar ein ähnlicher systemischer Modellansatz, aber kaum eine Anschlussfähigkeit der Forschungsfragen. Die Lebendigkeitswissenschaft konzentriert sich auf die Gestaltbarkeit der Welt, auf ein durch Mustersprachen gebildetes Handlungsrepertoire in einer dynamischen Entwicklung, in der die Themen Stabilität und Kausalität nur eine Randbedeutung haben. In diesem Sinne werden die Anliegen der Lebendigkeitswissenschaft von den bestehenden Schulen der Systemtheorie kaum berührt, und schon gar nicht abgeckt.
Was sind die Methoden und Standards der Lebendigkeitswissenschaft?Die meisten Forscher orientieren sich an den wesentlichen Vorbildern, an den Arbeiten von Christopher Alexander selbst (vor allem dem Buch A Pattern Language) bzw. den Proponenten in der Softwareentwicklung (dem Buch Design Patterns). Dementsprechend werden derzeit die Methoden gestaltet und die Darstellungen der Muster und Mustersprachen strukturiert. Es ist eine der wesentlichen Aufgaben der herankommenenden PURPLSOC Konferenz, alle wesentlichen Akteure zusammen in einen Diskurs zu bringen, um mehr Klarheit über die gemeinsamen Methoden und Standards zu gewinnen, bzw. die akzeptablen Spielräume abzustecken.
tbc
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