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Kloster als Refugium

 
erste Frage: ist das Kloster historisch nicht auch als Refugium vor der Macht der Staats- und Amtskirche zu sehen, als eine Art Rettungsversuch der urchristlichen Gemeinschaft?

Lektüre: der Theologe Nr. 86, https://www.theologe.de/inquisition_bedeutung_kirche_staat.htm#Klerus

"Konstantin, zunächst einer von vier gleichberechtigten Herrschern im römischen Reich, erkannte als skrupelloser Machtpolitiker den Vorteil, der für ihn in einem Bündnis mit der zu diesem Zeitpunkt bereits hervorragend durchorganisierten kirchlichen Hierarchie lag: Er konnte sich im Kampf gegen seine drei Mitkaiser der weitverzweigten Verbindungen dieser relativ jungen Religion bedienen – für Intrigen aller Art, aber auch für die "Öffentlichkeitsarbeit", sprich: Stimmungsmache gegen seine Gegner. Und er etablierte an seiner Seite eine "neue Herrenschicht, den christlichen Klerus", der hervorragend dazu geeignet war, seine Gewaltherrschaft religiös zu verbrämen und so in den Augen der Untertanen zu legitimieren."

  • "313 gewährte Konstantin den Christen volle Religionsfreiheit, 314 beschloss die Synode von Arelate die Exkommunikation fahnenflüchtiger Soldaten. Wer die Waffen wegwarf, wurde ausgeschlossen; vordem wurde ausgeschlossen, wer sie nicht wegwarf."
  • Im Jahr 324 hatte Konstantin zwar noch verkündet: "Wie sein Herz es will, so soll es jeder halten." Doch im Jahr 326, im so genannten Häretikergesetz, verbot er die Zusammenkünfte und Gottesdienste der Novatianer, Markioniten, Montanisten und anderer urchristlicher Bewegungen, "konfiszierte ihre Grundstücke und ließ sogar ihre Versammlungshäuser zerstören"
  • Speziell über Markion siehe: https://www.theologe.de/urchristentum_christenverfolgung-durch-kirche.htm
  • Wüstenvater Johannes Kassian: monachum fugere debere mulieres et episcopos "Fliehe den Bischof und die Frau"
    • https://www.unifr.ch/bkv/ - "Bibliothek der Kirchenväter"
    • "Es ist eine von Alters her bis jetzt bestehende Ansicht der Väter, die ich nicht ohne meine eigene Beschämung aussprechen kann, da ich weder meine Schwester meiden noch den Händen meines Bischofs entrinnen konnte, die Ansicht nämlich, daß der Mönch Weiber und Bischöfe durchaus fliehen müsse. <s 238> Denn weder die Einen noch die Andern lassen Den, welchen sie in den Kreis ihrer Freundschaft gezogen haben, ferner der Ruhe der Zelle sich hingeben, noch gestatten sie ihnen, durch die Betrachtung heiliger Dinge auf die göttliche Lehre den Blick eines ganz reinen Auges zu richten." Cassian († 430/35) - Von den Einrichtungen der Klöster (De institutis coenobiorum et de octo principalium vitiorum remediis)--Elftes Buch: Von dem Geiste der eitlen Ruhmsucht.__ 17. Der Mönch soll Weiber und Bischöfe meiden
  • Unterwerfung der Klöster durch Kaiser Justinian (482 - 565)
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Fundsachen

https://www.spiegel.de/reise/europa/klosterurlaub-auf-mallorca-eremit-auf-zeit-a-649059.html

(C) Die Autoren changed: 3. September 2019